Die Ahnenlinie des Boxers geht bis ins Mittelalter zurück. Damals hatte man noch keine Gewehre und es war schwierig, als Jäger nur mit einem Pfeil oder einer Armbrust einen Bären zu erlegen. Selbst Wildschweine stellten eine Gefahr dar, weil sie einen Menschen ernsthaft verletzen können. Daher züchtete man kräftige Hunde mit kurzem, aber starken Kiefer, die sich als Rudel auf ein solches Tier stürzen und es erlegen konnten.
Später wurden sie auch als Schaukampfhunde verwendet, indem sie sich vor Publikum in einen Bullen verbissen. Daher stammt auch der Name Bullenbeißer. Bald brauchte man sie aber nicht mehr an den Höfen der Adligen, es wurden elegantere Tiere verlangt. Aus dem etwas kleiner gebauten Brabanter Bullenbeißer züchtete man dann den Hund, den wir heute als Deutschen Boxer kennen.
Größter Einfluss von der Bulldogge
Allerdings war die Rassebildung noch nicht abgeschlossen. Es gab verschiedene Größen, zweitweise auch Versuche, die Tiere mit gänzlich anderen Rassen zu kreuzen. Die meisten Züchter folgten aber der Linie der doggenartigen Hunde. Der Boxer gehört zu dieser Gattung, und es ist sehr wahrscheinlich, dass es Vermischungen mit englischen Bulldoggen gab. An der Schnauze kann man heute noch erkennen, dass der Boxer solche Ahnen haben muss. Und es gibt noch ein anderes Indiz: Erst die Bulldoggen brachten weißes Fell in die Rasse. Zuvor hatte es nur die Farben Braun und Schwarz gegeben.
Den Unterschied zu den Bulldoggen macht der Körperbau. Er ähnelt noch mehr dem Bullenbeißer, der ebenfalls lange Beine hatte. Es gibt auch Boxer-Experten, die an eine Einkreuzung mit dem Mastiff glauben. Das kann aber auch daran liegen, dass Bullenbeißer und Mastiff sich sehr ähnlich in der Form sehen. Gleiches gilt für den Einfluss des Terriers, der oftmals für das sehr aktive Wesen des Boxers verantwortlich gemacht wird. Dieses kann aber auch durch seine Vergangenheit als Jagdhund erklärt werden.